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Case Study

Effizienzsteigerung durch Automatisierung

March 2022

  • Hei-VAP
  • Hei-VOLUME
  • Automatisierung
  • Chemie
  • Lösungsmittel
  • Pharmazie
  • Recycling
  • Verdampfen

Die Corona-Krise und der damit angestiegene Bedarf an Desinfektionsmittel wie Isopropanol oder Ethanol führten in einigen Regionen bereits zu Engpässen und zu einer Verteuerung der Lösungsmittel auf dem Weltmarkt. Lösungsmittel-Recycling zu betreiben ist daher nicht nur nachhaltig, sondern auch ein nicht zu verachtender Weg, um die Betriebskosten im eigenen Labor zu reduzieren und gleichzeitig die Effizienz zu steigern.

Die Rückgewinnung von Lösungsmitteln durch einen Verdampfungsprozess ist ein gängiger Arbeitsschritt im Labor und wird häufig unter Zuhilfenahme eines Rotationsverdampfers bewerkstelligt. Auch wenn ein solcher ein geeignetes und probenschonendes Laborgerät für diesen Prozess ist, so ist der manuelle Betrieb (der sogenannte Batch-Betrieb) alles andere als effizient, um vor allem größere Mengen an Lösungsmittel aufzureinigen.

Verdampferkolben fassen nur ein begrenztes Volumen und müssen nachgefüllt oder ausgetauscht werden, was zu langen Aufheizzeiten des kalten Mediums führt, bevor der Prozess wieder in Gang kommt. Auch die Kapazität von Auffangkolben ist limitiert und erfordert ein regelmäßiges Entleeren im Betrieb. Dazu muss das komplette System belüftet und ein laufender Prozess gestoppt werden. Beim Verdampfen im Batch-Betrieb handelt es sich um einen dynamischen Prozess, bei dem die Gegebenheiten im Gesamtsystem sich ständig verändern. So muss vor allem das Vakuum im Verlauf immer wieder händisch nachgeregelt werden, um eine durchweg performante Leistung zu erzielen. Eine Laborarbeitskraft ist also oft mehrere Minuten damit beschäftigt die Prozessparameter anzupassen, die Kolben zu befüllen und zu entleeren oder ggf. zu wechseln. Dies ist ein Kostenfaktor, der die mögliche Einsparung verringert.

Bereits hunderte Kunden weltweit konnten die Effizienz beim Lösungsmittel-Recycling durch den Einsatz eines Automatikmoduls, das die Befüllung und Entleerung der Verdampfer- und Auffangkolben selbstständig regelt, wesentlich steigern. Ein konkretes Beispiel für diese Effizienzsteigerung ist die Universität Bayreuth. Im Arbeitsbereich der Makromolekularen Chemie wurden, wie in Chemielaboren üblich, sehr häufig, sehr kleine Mengen mit ähnlichem Inhalt verdampft. Die dort beschäftigten Doktoranden und Laboranten verbrachten einen nicht unerheblichen Teil ihrer Zeit damit, die typischen Arbeitsschritte am Rotationsverdampfer durchzuführen, um kleine Mengen von wenigen hundert Millilitern an Lösungsmitteln aufzureinigen.

Herr Lothar Benker, verantwortlich für den Gerätepool in diesem Arbeitskreis, hat das Potential einer Automatisierung erkannt und die Doktoranden im zuständigen Arbeitskreis instruiert, die kleinen Mengen in 5 bis 20 Liter große Behältnisse zu sammeln und sich nicht weiter mit der manuellen Aufbereitung aufzuhalten. Der neue Arbeitsablauf sieht nun so aus, dass zum Ende des Arbeitstages das Heidolph System aus dem Automatikmodul Distimatic und Rotationsverdampfer (Abb. 1) eingeschaltet wird und über Nacht unbeaufsichtigt eines der tagsüber befüllten Behältnisse automatisch verarbeitet wird. Am nächsten Morgen finden die Doktoranden die separierten Flüssigkeiten einsatzbereit vor, die dann direkt zur weiteren Verwendung im Labor zur Verfügung stehen. Herr Benker schätzt die gewonnene Zeit, die seine Doktoranden am Tag nun zusätzlich für die Forschung zur Verfügung haben, auf über eine Stunde pro Arbeitskraft ein.

The COVID-19 crisis and the resulting increased demand for disinfectants such as isopropanol or ethanol have already led to bottlenecks in some regions and to a rise in solvents prices on the world market. Therefore, solvent recycling is not only a sustainable but also a considerable way of reducing operating costs in the own laboratory and at the same time increasing efficiency.

Solvent recovery by means of an evaporation process is a common laboratory work process, for which often a rotary evaporator is used. Even if this is a suitable and sample-conserving lab device for this process, the manual operation (the so-called batch operation) is less than efficient, in particular, if larger solvent volumes have to be purified.

Evaporating flasks only hold a limited volume and must be refilled or replaced, which leads to long heating times of the cold medium before the process starts again. The capacity of receiving flasks is also limited and requires regular emptying during operation. To do this, the entire system must be ventilated and a running process must be stopped. Evaporation in batch operation is a dynamic process during which the conditions in the entire system are constantly changing. In addition, the vacuum has to be manually readjusted several times in order to achieve a consistently high performance. Consequently, a laboratory employee is often busy for several minutes adjusting the process parameters, filling and emptying the flasks or changing them if necessary. This is a cost factor that reduces the possible savings.

Hundreds of customers worldwide have already achieved a significant efficiency increase in solvent recycling by using an automated module that independently controls the filling and emptying of the evaporator and receiving flasks. The University of Bayreuth (Germany) provides us with a concrete example for this increase in efficiency. At the labs of the Faculty of Macromolecular Chemistry, very small quantities with similar contents were very often evaporated, as usual in chemistry laboratories. The doctoral students and laboratory assistants working in this laboratory spent a significant amount of time performing the typical work steps on the rotary evaporator in order to purify small amounts of a few hundred milliliters of solvents.

Mr. Lothar Benker, responsible for the equipment pool in this work group, recognized the potential of automation and instructed the doctoral students in the respective work group to collect the small quantities into 5 to 20-liter containers and not to bother with manual processing. The new workflow established is designed in such manner that at the end of the working day, the Heidolph system of the Distimatic automatic module and rotary evaporator (Fig. 1) is switched on and one of the containers filled during the day is automatically processed overnight without supervision. The next morning, the doctoral students find the separated liquids ready for use, which are then immediately available for further use in the laboratory. Mr. Benker estimates that now, his doctoral students have an additional hour for research per day per employee.

Heidolph Autor: Heidolph